Experimente: Magnetismus II (weiterführend)

Experimente: Magnetismus II (weiterführend)

Warum Experimente-Karteien?
Wir folgen dem Ansatz von Peter Gebhardt-Seele, dass Experimente nicht als Karteien-Sammlung aufgearbeitet werden können, die Kinder völlig selbständig durcharbeiten sollten oder könnten. Stattdessen sollte idealerweise in jedes Experiment eingeführt werden. Nach unserer Erfahrung schafft man es im Rahmen der freien Arbeit aber nicht, immer alle Experimente auf allen Stufen einzuführen und immer dabei zu sein, um Wagenscheins „sokratische Gespräche“ anzuregen, sobald eine neue Erfahrung gemacht worden ist. Wir bemühen uns deshalb – so oft es möglich ist – Experimente einzuführen und sie bei Bedarf erzählerisch einzubetten und/oder mit den Kindern in einen Dialog zu treten.

Alle drei methodischen Ebenen sind wichtig:
1. Eigenes Tun / eigene Erfahrung,
2. Einführung in die Handhabung und Nomenklatur durch Erwachsene
3. Gespräch/Dialog mit anderen Kindern und Erwachsenen

Die Karteien sollen also nur die Themen strukturieren, sollen Arbeitshilfen im Sinne einer Gehhilfe, einer „Krücke“ sein. Zunächst können sie auch ein Hilfsmittel für uns Erwachsene sein. Wenn wir einen Aufbau, eine Struktur im Kopf haben, brauchen wir sie nicht mehr. Aber wenn Kinder alleine oder in Gruppen weiterarbeiten wollen, wenn wir Erwachsene bei anderen Kindern sein müssen, dann kann die Kartei nach unserer Erfahrung die selbständige Arbeit anleiten.

Experimente auf der weiterführenden Stufe:

Im Schulalter geht es auch um die Einführung in die grundlegenden Fachbegriffe (z. B. „Magnetkraft“, „Feldlinien“, „Pol“) und die Beschreibung der Naturgesetze, die hinter den Phänomenen stehen. „Begriffsbildung“ meint hier auch „Abstraktion/Vorstellungskraft“. Dabei ist wichtig, dass wir Erwachsenen die Begriffe und Gesetzmäßigkeiten nicht „geben“ – im Sinne einer Lektion, sondern dass die Kinder die beobachteten Phänomene zunächst in ihrer eigenen Sprache beschreiben und die daraus abgeleiteten Gesetzmäßigkeiten mit eigenen Begriffen formulieren. Die Fachbegriffe geben wir vorsichtig dazu, so dass die Kinder die Fachsprache ausprobieren können – schauen, wie die Fachbegriffe „schmecken“ – und aber auch wieder in die Umgangssprache zurückspringen können (siehe Martin Wagenschein: „Die pädagogische Dimension der Physik, 1971).

Die Schwierigkeit, die darin steckt, dass wir Erwachsenen nicht erklären sollen, was noch nicht verstanden wurde, darf nicht unterschätzt werden. Wir haben uns deshalb entschlossen, die „Erklärungskarten“ in einem separaten Heft zu sammeln. Falls die Kinder selbständig mit den Karten arbeiten, können sie darin nachschauen, wenn sie wollen – oder eben auch nicht. Sie müssen dann jedenfalls nicht über die Erklärungen stolpern, wenn sie die Reihenfolge der Experimente einhalten wollen.

Ergänzende Downloads:
Einführungstext zur Kartei
Materialliste

Kastenbeschriftungen/Register
Bauvorschlag für Kasten


Autoren:  Thomas Helmle und Petra Wöbcke-Helmle
Entstehungsjahr:  2006
Quelle: www.Montessori-Download.de
Lizenz:  Creative Commons 3.0 Deutschland – Namensnennung-Nicht kommerziell-Weitergabe unter gleichen Bedingungen (Erklärung)

Datei:  PDF 8 Seiten / 300 KB
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Freiwillige Zahlungen / Honorierungen sind willkommen.

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